Mit 5:2 bezwingt der FC Schwedt die Reserve vom SV Babelsberg 03.


JÖRG MATTHIES (MOZ)

Fußball-Landesligist FC Schwedt (bisher 14., nun 11.) hat den SV Babelsberg II (13.) daheim mit 5:2 bezwungen und sich bei einer durchschnittlichen spielerischen Leistung vor allem sehr effektiv in der Chancenverwertung gezeigt.

Zweimal in Folge fünf Treffer daheim (zuletzt 5:1 gegen Pritzwalk am 20. Oktober) – wann waren die (diesmal nur 50) Zuschauer im Stadion am Park Heinrichslust letztmals derart von ihrem Team verwöhnt worden? Akribische Statistiker werden diese Frage beantworten können. Fakt ist, dass in der Vorsaison ein 6:2 gegen Hansa Wittstock gelang, Ende Mai dann noch einmal ein 6:2 in Perleberg. FCS-Coach Tomasz Lapinski warnte nun gleich nach dem Abpfiff vor allzu großer Euphorie: „Das Ergebnis ist okay, das Spiel war es insgesamt ganz bestimmt noch nicht.“

Was er damit meinte, waren sicherlich lange Phasen, in denen die Oderstädter den bislang vor ihnen platzierten Babelsbergern einfach zu viel die Spielhoheit überließen, vor allem eine halbe Stunde lang nach einem sehr hoffnungsvollen Auftakt. Was diesmal auf alle Fälle stimmte, war die hohe Effektivität in der Chancenverwertung: Wesentlich mehr als die fünf Situationen, die zu Treffern führten, besaß der Gastgeber in der Kategorie „hochwertige Chancen“ über die 90 Minuten nämlich nicht.

Alle drei Vorpausen-Treffer gelangen nach Standardsituationen – schon die erste wurde erfolgreich zu Ende geführt: Bartosz Latuszek, mit drei „Assists“ und einem eigenen Treffer diesmal schon wesentlich mannschaftsdienlicher als zuletzt, brachte aus dem Halbfeld einen Freistoß in den Strafraum, den Nico

Hubich per Kopf aufs Tor beförderte – SVB-Keeper Kai Spangenberg lenkte das Leder mit den Fingerspitzen an den Pfosten und Marcin Lapinski staubte erfolgreich ab (1:0/4.). Als Radoslaw Stasiak nur 90 Sekunden später die Gäste-Abwehr überspielte, scheiterte Philipp Ulrich an Spangenberg. Einem schönen Seitenwechsel folgte noch ein Rückpass samt 20-Meter-Schuss von Hubich, den der Keeper im Nachfassen parierte, dann war viel Leerlauf angesagt.

Als Latuszek sechs Minuten vor der Pause abermals einen Freistoß in den Sechzehner brachte, ertönte der Pfiff des umsichtigen Referees Stefan Fleschner – Stasiak war von einem Babelsberger zu Boden gerissen worden. Sicher traf Latuszek „vom Punkt“ zum 2:0 (40.). Dann setzte Marcin Lapinski zu einem seiner unwiderstehlichen Sololäufe an und wurde von Anton Schwarz im Strafraum per Foul gestoppt – abermals Elfmeter. Nun ließ Stephan Liermann keinen Zweifel an der erfolgreichen Ausführung (3:0/45.).

Was macht ein Trainer-Team bei einer solch scheinbar sicheren Pausenführung: Es mahnt in der Kabine, die Sache weiter ernst zu nehmen, in der Defensive achtsam zu sein! Doch was passiert? Die Oderstädter lassen dem gerade eingewechselten Jonas Tzitschke beim Dribbling viel zu viel Raum, sodass dieser nahezu unbedrängt zum 3:1 vollenden kann (48.). Sollten es fast 40 Zitter-Minuten für Spieler und Zuschauer werden? Zumindest versuchte es Tim Steuk gleich mal per Seitfallzieher, doch der verfehlte das Gehäuse deutlich. Tomasz Lapinski erhob sich von der Trainerbank. Offenbar genug, um sein Team neu zu „wecken“: Marcin Lapinski versuchte es mit einer Volleyabnahme (58.), dann passte Latuszek präzise auf den in den Strafraum laufenden, den Ball per Handzeichen fordernden Michal Adamczak, der technisch gekonnt zum 4:1 ins Eck vollendete (62.). Auf der Gegenseite blieb Tzitschke weiter ein Unruheherd – seinen Versuch aus 20 Metern lenkte Bartosz Klonowski zur Ecke (65.), kurz vor Schluss blieb Schwedts Schlussmann noch einmal Sieger gegen ihn (88.). Doch gegenüber rackerte Marcin Lapinski ebenso: Noch wurde sein Schuss zur Ecke abgefälscht, nach dieser bugsierte der Pole aber mit Hilfe eines Gäste-Verteidigers das Leder über die Torlinie (5:1/71.). Für den klaren Heimsieg war das 5:2 nach einer weiteren Defensiv-Unachtsamtkeit nur ein unschönes Nebengeräusch.

Nun gibt es so etwas wie die Wochen der Wahrheit für die Oderstädter: Dem Auswärtsmatch beim Tabellenzweiten FC Hennigsdorf diesen Sonnabend folgen die Heimpartien gegen den starken Neuling Grün-Weiß Ahrensfelde (4.) und gegen Chemie Premnitz (8.).

Schwedt: Bartosz Klonowski, Stephan Liermann, Radoslaw Stasiak, Nico Hubich

(77. Johannes Abitz), Marcus Rechenberger (58. Marcel Freitag), Michal Adamczak, Benjamin Lemke, Patrick Büchner, Bartosz Latuszek, Philipp Ulrich, Marcin Lapinski


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