Mit einer knappen 2:3 Niederlage gegen den Brandenburg-Ligisten SV Falkensee/Finkenkrug scheidet der FC Schwedt aus dem AOK-Landespokal aus.


MOZ / Foto: MOZ/Carola Voigt

Als Marcin Lapinski in der dritten Minute der Nachspielzeit nach einer langen Freistoßflanke an den Fünfmeterraum zum 2:3-Anschlusstreffer einköpfte, fehlte dem Heimteam auf der Ausweichspielstätte in der Waldsportanlage die Zeit, um noch die Verlängerung zu erzwingen. Insgesamt ging aber der Gäste-Erfolg vollauf in Ordnung. "Wir müssen dringend an der Defensivarbeit bei Standards arbeiten", bilanzierte der 37-fache Nationalspieler Jörg Heinrich nach dem Abpfiff. Er hat im Sommer das Traineramt bei den Havelländern übernommen und war trotz "noch vorhandener Baustellen" mit dem ersten Pflichtspiel seines Teams zufrieden. Seinem Gegenüber Marcus Erben fehlte "der pokaltypische Kampfeswille" seiner Jungs, der "unbedingte Wille, eine Überraschung schaffen zu wollen".

Wenn Jörg Heinrich "keine Schwedter Chance aus dem Spiel heraus" gesehen haben wollte, hatte er nicht ganz Recht. Sowohl Philipp Ulrich (62.) als auch Patrick Büchner (82.) waren auf dem linken Flügel jeweils schön freigespielt worden, beiden missglückten die Schüsse in sehr aussichtsreicher Position aber - sonst hätte durchaus die 3:0-Führung der Falkenseer, die freilich ihrerseits auch noch einige Möglichkeiten besaßen, zehn Minuten vor Schluss aufgebraucht sein können.

Zunächst zeigten die Platzherren (zu) großen Respekt vor dem Brandenburgligisten und Coach Erben stellte schon nach wenigen Minuten fest: "Wir sind hinten zu offen!" Da hatte es bereits zum ersten Mal eingeschlagen, als Keeper Sven Lenz (er hütete für den verletzten Bartosz Klonowski das Tor) einen auf dem nassen Geläuf aufspringenden Schuss nicht festhalten konnte und Christopher Schulze im Nachsetzen vollendete (7.). Dann forderten die Gäste vergeblich einen Elfmeterpfiff (11.), ehe der FCS erste zaghafte Offensiv-Versuche startete, die aber bis zur Pause keinerlei Wirkung brachten. Die Gäste agierten mit vielen weiten Diagonalschlägen, gegen welche die Heim-Defensive mehrfach nicht geschickt verteidigte. Ein weiterer individueller Fehler im Spielaufbau wurde mit dem 0:2 durch Roman Arndt bestraft (42.).

Schwedts Bank hatte bis dahin "zu wenige Aktionen über die Flügel" gesehen, was sich auch in der Folgezeit nicht wesentlich änderte. Michal Adamczak, der Probleme hatte, seine Spielmacherrolle auszufüllen, versuchte es mit einem Distanzschuss, den Torwart Armando Amatulli aber problemlos wegfing (50.). Nach einer Stunde unterlief Stephan Liermann einen erneuten weiten Diagonalpass, Schlussmann Lenz verschätzte sich beim Herauslaufen, sodass Schulze seelenruhig zum 0:3 einschieben konnte (60.).

Die Messen waren im Grunde gesungen, aber das 1:3 durch Kapitän Nico Hubich (65.) mobilisierte die Platzherren schließlich doch noch einmal. Als Hubich dann in der Defensive patzte und den Ball per Kopf auf zwei völlig freie Falkenseer weiterleitete, verhielten die sich so ungeschickt, dass eine Abseitsstellung daraus entstand (78.). So war die Entscheidung aufgeschoben, zumal Lapinski noch das erwähnte 2:3 gelang. Dass sich Hubich in der vierten Nachspielminute unmittelbar vor dem Abpfiff wegen Ballwegschlagens noch Gelb/Rot einhandelte, war gleichermaßen unnötig vom Spieler wie überzogen durch Referee Eric Tegge.

Am Sonnabend startet die Landesliga in die Saison. Nach getauschtem Heimrecht am ersten Spieltag beginnt der FC Schwedt in Pritzwalk und eine Woche später beim FSV Babelsberg.

Schwedt: Lenz, Hubich, Tomasz Lapinski, Stephan Liermann, Pohlmann, Adamczak, Matthias Liermann, Ulrich (76. Büchner), Fuchs (61. Glubs), Freitag (61. Kargol), Marcin Lapinski

 


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