Im Uckermarkderby der Fußball-Landesliga Nord gab es am späten Sonntagnachmittag im Uckerstadion vor offiziell nur 128 Zuschauern einen 4:1-Sieg für Gastgeber Blau-Weiß Energie Prenzlau (3.) gegen den FC Schwedt (5.). Im Hinspiel hatten sich die Kontrahenten noch torlos getrennt.

MOZ / Foto: C. Voigt

Beide Trainer waren sich vor der Partie einig: 0:0 wird das Derby diesmal nicht ausgehen. "Weil wir mindestens einen Treffer erzielen", meinte FCS-Coach Marcus Erben. "Weil beide Seiten starke Offensivkräfte haben", sagte sein Gegenüber Heiko Stäck. Am Ende sollten beide Recht behalten. Bei den Kreisstädtern trafen mit Robert Sikorski (20., 72.), Bartosz Barandowski (1.) und Stephan Bethke per Elfmeter (75.) durchweg die Angreifer. Für die Gäste erzielte Michal Adamczak den vorausgesagten einen Treffer.

Insgesamt erlebten die doch überraschend wenigen Fußballanhänger ein durchaus wechselvolles Uckermark-Derby. Während Blau-Weiß sofort die Initiative ergriff, nach einem prima Durchspiel in die Spitze bereits nach exakt 59 Sekunden in Führung ging und nach einem dilettantischen Fehler im Schwedter Spielaufbau (Matthias Liermann) durch den völlig freistehenden Sikorski nachlegte, fanden die Gäste in der Offensive zunächst kaum statt. Hätte nicht FCS-Kapitän Nico Hubich mit einer artistischen Aktion auf der Torlinie - die allein war das Kommen fast schon wert - nach Bethkes Lupfer über Keeper Bartosz Klonowski gerettet (14.) und hätte nicht Klonowski gegen Arkadiusz Mysona (10.) sowie Bethke (26.) zweimal großartig per Fußabwehr pariert, wäre die Partie bereits nach einer halben Stunde glasklar entschieden gewesen. Ein Kopfball von Matthias Liermann nach einer halben Stunde war die erste etwas gefährlichere Torannäherung der Oderstädter (30.).

Als man dem FCS realistisch kaum noch eine Chance einräumen durfte, kam er überraschend motiviert aus der Kabine zurück: Adamczaks 18-Meter-Flachschuss ins Eck (2:1/47.) weckte die Lebensgeister neu - vor allem aber: Der Anschlusstreffer verunsicherte die Blau-Weißen in einem Maße, wie man es nach dem ersten Abschnitt nicht für möglich gehalten hätte.

Wäre zwei Minuten später die Pfeife von Schiri Tobias Collin (Templin) bei einem vermeintlich klaren Foul an Adamczak nicht stumm geblieben, die Schwedter hätten per Elfmeter gar ausgleichen können. An dieser Szene machte später Coach Erben vor allem auch fest, warum es mit der Wende letztlich nicht geklappt hat. Collin agierte auch im Strafraum der Gegenseite zweimal äußerst umstritten: Ob man beim Zweikampf Pohlmann - Sikorski auf den Punkt zeigen musste (Bethke 4:1/75.) und warum dann bei einem eher klaren Foul der Pfiff ausblieb, muss hier unbeantwortet bleiben.

Fest steht, dass der Gast aus seiner 25-minütigen Drangperiode nach der Pause nicht mehr Profit schlug und sich dann zu leicht an der Seitenlinie vernaschen ließ (Pohlmann gegen Barandowski) - Sikorsi nutzte die präzise Eingabe freistehend zum 3:1 (72.).


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