In einem Spiel das keinen Sieger verdient hätte aber einer gefunden werden musste unterliegt der FC Schwedt in Briesen mit 0:1.
Es gibt so Tage, an denen hätte man lieber nicht aus dem Bett steigen sollen. Solch einen „gebrauchten“ Tag erlebten die Kicker des FC Schwedt 02 in Briesen und schieden bereits in der 1. Runde des Landespokals aus.
Der schmale Kader des FCS02 (Marcin Wawrzyniak noch nicht spielberechtigt, da sich die Nationalverbände gegenseitig den „schwarzen Peter“ des Postweges zuschieben , Spieler im Urlaub machte es erforderlich, dass mit Michal Adamczak , Michal Studzinski und Philipp Ulrich angeschlagene Spieler in die Startelf beordert werden mussten. Hinzu kam es, dass der FCS an diesem Tag noch unendlich spielen hätte können, ohne ein eigenes Tor zu erzielen. „ Es war einfach der Wurm drin“, konstatierte Kapitän Nico Hubich die Leistung seines Teams nach dem Spiel, ohne sich selbst aus der Verantwortung zu nehmen. Trainer Uwe Zenk (Tomasz Lapinski konnte die Reise nach Briesen aufgrund einer OP nicht antreten) gratulierte fair der Heimmannschaft zum Weiterkommen im Pokal. „Die Briesener waren einfach bissiger und zielstrebiger und erzielten eben das EINE Tor. In unserem Team gab es einfach zu viele Ausfälle an diesem Tag – jeder Spieler kann seine Leistung selbst relevant einschätzen.“
Die Gastgeber begannen von der ersten Minute an mit ihrem körperlich robusten Spiel und erarbeiteten sich dadurch erste Chancen. Dennis Lucke traf den Pfosten bereits nach zwei Spielminuten. Das Spiel verlief fortan zwischen den Strafräumen. Michal Adamczak wurde wohl auserkoren, ein ums andere Mal gefoult zu werden. Schade, dass der Schiedsrichter Andre Ihrke nicht rechtzeitig den ein oder anderen Spieler verwarnte. So gab es hüben wie drüben immer wieder Nickligkeiten, Gejammere – das tat dem allgemeinen Spielfluß nicht gut. Nach einem schönen Diagonalpass von Adamczak setzte sich Michal Studzinski über die rechte Flanke durch, passte quer zu Philipp Ulrich. Dessen geblockten Torschuss nahm Nico Hanse auf, doch sein Torschuss landete nur am Pfosten (10.). Zu allem Pech kam das verletzungsbedingte Aus von Lukasz Kargol hinzu (21.). Nach einer tollen Flanke aus dem Mittelfeld konnte der Briesener Keeper den Kopfball von Bjarne Zenk noch aus dem Angel zum Eckball klären (26.). Einen scharf getretenen Freistoß von Christoph Hanke rettete Zenk vor dem einlaufenden Philipp Noack (30.). Einen weiteren scharf getretenen Freistoß von Hanke hielt FCS-Ersatz-Keeper Sven Lenz sicher (33.). Nach Ballverlust von Nico Hubisch am gegnerischen Strafraum hatte der FCS eigentlich schon wieder den Zugriff im Mittelfeld, doch wurde der Ball vertändelt. Dennis Lucke zog über die linke Schwedter Abwehrseite nahezu unbedrängt in Richtung Tor, doch der heraus eilende Lenz klärte gerade noch zum Eckball. Noch in Gedanken bei der vorherigen Situation schlug Jakob Naskrenski den Ball vor das Schwedter Tor, wo Dennis Lucke zum 1:0 einköpfen durfte (35.). Es sollte am Ende das Goldene Tor des Tages bleiben.
In der Halbzeit-Pause stellte Trainer Zenk das System auf 3-5-2 um. Es war Pokalspiel und damit auch Zeit, offensiver zu agieren. Die Schwedter Überzahl im Mittelfeld verbannte die Gastgeber über die gesamte zweite Spielzeit in die eigene Hälfte. Mit sporadischen Kontern nach langen Bällen blieben die Gastgeber gefährlich (63.,73.). Ansonsten kurbelte vor allem Zenk das Spiel an. Hanse und Studzinski versuchten aber vergeblich, den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen (49., 55., 84.). Adamczak musste in der 72. Spielminute ebenso verletzt ausgewechselt werden. Nach Zuspiel von Benjamin Lemcke hatte der eingewechselte Patrick Büchner die große Chance zum Torschuss, doch ein Haken zu viel verhinderte den sicheren Torabschluss (78.). Einen Freistoß von Hanse konnte Keeper Plaksil nur abprallen lassen, doch war Studzinski zu spät im Nachsetzen (68.). Auch Ulrich konnte seinen Torschuss im Strafraum nicht ausreichend platzieren (69.). Bei allem Bemühen fehlte es am letzten entscheidenden Pass bei den Gästen. Schiedsrichter Ihrke pfiff eine vom spielerischen Niveau durchschnittliche Partie pünktlich ab.
Am kommenden Wochenende empfangen die Schwedter Kicker den Vorjahres-Zweiten aus Ahrensfelde zum ersten Punktspiel im eigenen Stadion. Es bleibt die Hoffnung, dass der ein oder andere Spieler seine Form schnell findet, dass die verletzten Spieler ihre Blessuren schnellstens ausheilen.