Mit 22 Jahren Durchschnittsalter kassiert der FC Schwedt im AOK-Landespokal eine 0:6 Auswärtsniederlage in Stahnsdorf.


JÖRG MATTHIES

Ziemlich sang- und klanglos mit 0:6 gegen den RSV Eintracht, mit dem man gemeinsam in der Landesliga um Punkte spielt, sind die Fußballer des FC Schwedt aus dem Landespokal ausgeschieden. Die Oderstädter sahen die Tour an den Berliner Stadtrand eher als Test für den weiteren Saisonverlauf an.

Ohne etliche etablierte Akteure angereist (Marcin Lapinski, Bartosz Latuszek, Matthias Liermann) und mit einer Startformation, deren Durchschnittsalter gerade mal 22 Jahre betrug auflaufend, waren die Oderstädter über 90 Minuten das in allen Belangen unterlegene Team, dessen Niederlage sogar noch höher ausfallen konnte. „Ich habe das als Test angesehen, wie weit die jungen Spieler schon sind und sehe diesen Versuch durchaus als gelungen an – ich habe etliche Alternativen für unsere weiteren Spiele in der Liga gesehen“, schätzte Coach Tomasz Lapinski nach dem Abpfiff den Auftritt seiner Mannschaft gegen den vermeintlichen Liga-Favoriten ein. Natürlich bräuchten die Nachrücker noch einige Zeit zur Entwicklung, aber da seien sehr talentierte Jungs dabei.

Das Youngster-Team zeigte zu Beginn ganz, ganz viel Respekt vor dem Gastgeber, der im Grunde nach Belieben schalten und walten konnte. Julian Rauch verstolperte zunächst aus Nahdistanz noch eine präzise Vorarbeit von Levi Böttcher (4.), in identischer Zusammenarbeit entstand dann aber zehn Minuten später das 1:0, als Rauch FCS-Keeper Bartosz Klonowski erfolgreich überlupfte. Der gleiche Spieler köpfte wenig später nur knapp am Tor vorbei und ließ sich schließlich von Alexander Möhl einmal mehr über den rechten Flügel das 2:0 auflegen (18.). Ein weiter Diagonalball ging dem 3:0 durch Tom Schönfuß voraus – da war gerade einmal die Hälfte des ersten Spielabschnitts absolviert.

Als Marcel Freitag nach knapp einer halben Stunde einen hohen Ball unterlief, ließ sich Böttcher beim 4:0 nicht lange bitten. Erst jetzt folgte die erste ansehnliche Gäste-Stafette über Philipp
Ulrich und Patrick Büchner, dessen Steilpass in die Spitze allerdings etwas zu lang für Nico Hanse war.

Böttcher traf noch das Außennetz, bevor die Seiten gewechselt wurden und die Oderstädter – kompakter aufgestellt und bissiger in den Zweikämpfen – einen besseren zweiten Durchgang folgen lassen wollten. Schönfuß scheiterte an Klonowski im kurzen Eck, aber einen Eckball von Dominik Kruska, der zu kurz abgewehrt wurde, nutzte der eingewechselte Miguel Hörster nach einer Stunde doch zum 5:0.

Etliche weitere Möglichkeiten der Platzherren, die hier gar nicht komplett aufzuzählen sind, folgten noch, ehe mit einem Dreifach-Wechsel bei den Oderstädtern mehr Stabilität und auch die eine oder andere offensive Aktion ermöglicht wurde. Bei seinem Solo legte sich
Lukasz Kargol im letzten Moment den Ball etwas zu weit vor (85.). Dann setzte sich Bjarne Zenk gut durch, doch Kargol schloss etwas zu unpräzise ab. Den Schlusspunkt setzte schließlich noch einmal Böttcher mit dem Treffer zum 6:0-Endstand.

Nun kann also die volle Konzentration der Schwedter dem Liga-Alltag gelten, wo am Sonnabend bei Oberhavel Velten – nach zwei Siegen diesmal mit 0:2-Niederlage bei Aufsteiger Fortuna Babelsberg in einer vorgezogenen Partie – durchaus  keine einfache Aufgabe ansteht. Gibt es dennoch den ersten Sieg?

Schwedt: Bartosz Klonowski, Stephan Liermann, Radoslaw Stasiak, Nico Hanse, Michal Adamczak (73. Nico Hubich), Bjarne Zenk, Philipp Büchner (73. Lukasz Kargol), Patrick Büchner, Marcus Rechenberger, Marcel Freitag, Philipp Ulrich (73. Manuel Fuchs)



 


0
0
0
s2smodern